Baltic Roses

Touristic Label for Sustainable Mobility in Baltic Seaside Resorts

Tourismus ist weltweit zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige geworden. Dieses beinhaltet auch alle Chancen und Risiken, die mit einem dynamischen Wachstum verbunden sind. Die „Boomfaktoren“ Wohlstandssteigerung, Verstädterung, Motorisierung und zunehmende Freizeit sind die Hauptgründe für diesen enormen Anstieg.

Nachhaltige Entwicklung ist das Konzept der Zukunft in einer globalisierten Welt mit begrenzten Ressourcen. Dies gilt auch und ganz besonders für den Tourismus, der wie kaum eine andere Branche auf eine intakte Umwelt und lebendige Kulturen angewiesen ist. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche Konfliktbereiche.

Den Kernbereich der Problematik bildet das Spannungsfeld zwischen Tourismus und Ökologie, in dessen Mittelpunkt der verschwenderische Umgang mit der Ressource Natur steht, die letztendlich die Angebotsbasis des Fremdenverkehrs bildet. Die Umwelt einer Zielregion wird durch touristische Infrastruktur, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie sowie durch sportliche Urlaubsaktivitäten belastet und übernutzt.

Anders als in nicht touristisch geprägten keinen Orten ist der „Carbon Footprint“ des Verkehrssektors übeproportional.  Untersuchungen zeigen, dass ca. 60% der klimaschädlichen CO2 Emissionen dem Verkehr zuzuordnen sind. Weitere 20% dieser Emissionen stammen aus der Klimatisierung von Gebäuden und Anlagen. Bei diesen beiden Faktoren anzugreifen würde Tourismus sanfter und erheblich klimaunschädlicher machen können. Sinn macht dieses aber besonders, wenn es nicht als Einzelfall angegangen würde sondern überregional, ja supranational initiiert wird und eine breite Trasse von touristischen Orten mit hohem ökologischen Anspruch unter einem Label zusammenfassen würde.

Die neue Marke „Baltic Roses“ soll dem entgegenwirken, indem sich touristische Orte mit hoher Umweltbelastung einer Selbstverpflichtung unterwerfen und damit gemeinsam Tourismusmarketing betreiben. Letztendliches Ziel ist es, die Ressource Umwelt als touristische Angebotsbasis nachhaltig zu erhalten und durch die Ausbildung einer Marke neue und nachhaltige Wirtschaftskraft zu generieren.

In der Selbstverpflichtung, die die teilnehmenden Kommunen, Regionen und Orte unterzeichnen, geht es im Wesentlichen darum, dass

  • der Ort sich durch Beschluss zu den Grundsätzen nachhaltigen Handelns verpflichtet

  • der Wille zur Einhaltung der Kriterien in Maßnahmen und sichtbaren Veränderungsprozessen messbar sein muss

  • der Ort ein Verkehrsentwicklungskonzept erstellt, bei dem der Schwerpunkt nicht auf dem MIV liegt

  • der Ort großflächige Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer schaffen muss

  • der Ort auch ohne PKW durchgängig erreichbar ist

  • der Ort sich verpflichtet, einen Prozess einzuleiten, mit dem der fossile MIV aus dem Ortskern verbannt wird

  • der Ort innerörtliche und regionale Mobilität ohne fossilen MIV bietet

  • der Ort eine ÖPNV Netzkarte für die Urlaubsdauer bietet

  • der Ort über eine Informationsstelle für umweltverträgliche Mobilität verfügt

  • der Ort die „grüne Mobilität“ als zentrale Marketingstrategie mit aufnimmt

In je mindestens einem Ort der Ostseeanreinerstaaten wird exemplarisch mit Fördermitteln ein Konzept zur Einführung von umweltverträglicher Mobilität umgesetzt. In Mecklenburg-Vorpommern könnten das z.B. Boltenhagen, Rerik oder Graal-Müritz sein.

Förderung wird beantragt für

  • Die Gründung und Etablierung der Marke „Baltic Roses“ durch Organisationsstruktur, Management und Marketing

  • Ein Klimaschutz Entwicklungskonzept für alle beteiligten Kommunen

  • Die Entwicklung und Umsetzung von drei bis fünf Konzepten für CO2 Reduzierung in der Baltic Sea Region BSR durch (hängt von der Anzahl der Partnergemeinden ab
    • Verkehrsreduzierung und –vermeidung
    • Umstellung von notwendigen Verkehren auf Elektromobilität
    • Modellvorhaben zur Einsparung von Gebäudeenergie und Gebäudeklimaprojekte
    • Modellvorhaben zur energiesparenden Stadt